Martinskirche

Die Gründung der Martinskirche Rüeggisberg geht angeblich auf die Königin Bertha von Burgund zurück. Schriftlich erwähnt wird die Dorfkirche erstmals im Jahre 1148 als Teil des Besitzes des Cluniazenserpriorates Rüeggisberg, das der Freiherr von Rümligen ums Jahr 1072 gestiftet hat. Die ältesten Fundamente der Kirche sind aber älter als das Kloster.

1484 gingen das Kloster und dessen Ländereien an das neu gegründete Chorherrenstift in Bern über; somit kam auch die Kirche unter dessen Einfluss. An diese Zeit vor der Reformation erinnert noch heute die älteste Glocke aus dem Jahr 1516.

Der Dorfbrand vom 22. August 1532 war eine folgenschwere Katastrophe für Rüeggisberg: 14 Wohnhäuser und die Kirche brannten ab. Beim Wiederaufbau diente das ehemalige Kloster als «Steinbruch». Im Jahr 1956/57 wurde der Innenraum der Kirche neu gestaltet. Seither gliedert ein Chorbogen den Raum und die Orgel wurde auf der Westempore platziert. Als Zeitzeuge blieb der reich verzierte barocke Taufstein erhalten; er war ein Geschenk des Stiftschaffners von 1688. 

Besonders sehenswert sind die drei Chorfenster, ein Spätwerk von Felix Hofmann aus dem Jahr 1967. Der Fenster-Zyklus steht unter dem Titel: «Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist».

Die Kirche und die Klosterruine liegen am Jakobsweg. Sie laden müde Pilger auf dem Weg von Luzern/Bern und von Interlaken/Amsoldingen ein zur Rast.

Die Gottesdienste finden um 10.00 Uhr statt.

Für eine Reservation der Kirche kontaktieren Sie bitte den Sigristin.

Folgende Informations-Broschüren sind in der Kirche erhältlich:

  • Martinskirche Rüeggisberg, Kirchengeläute und kleine Glockengeschichte der Kirche, verfasst von Fritz Guggisberg, 2003.
  • Die 3 Chorfenster in der Kirche Rüeggisberg, geschaffen 1967 von Felix Hoffmann, erläutert und zusammengestellt von Fritz Guggisberg, 1997.